"Happy Day" bei den Lakers - dank Spitex Linth

2.3.2023, 10:10 - som

Szenen wie bei Röbi Koller im Fernsehen gibt’s neu auch bei den Lakers: Mitarbeitende der Spitex Linth dürfen KlientInnen pro Jahr zwei Stunden Zeit schenken. Erster Nutzniesser ist SCRJ-Fan Edgar Curty aus St.Gallenkappel.

Die Augen von Edgar Curty strahlen. Am letzten Freitag ist der 73-jährige Tetraplegiker zum ersten Mal wieder unter Menschen. Wegen eines Velounfalls im November 2019 ist er vom Hals abwärts gelähmt, für Ausflüge brachte er seither keine Kraft mehr auf. Doch daran denkt er jetzt nicht. Denn Edgar Curty verfolgt den Hockeymatch der Rapperswil-Jona Lakers – seines Herzensclubs – gegen den SC Bern. «Es ist wunderschön, ich bin ganz überwältigt und geniesse jede Sekunde!», sagt er überglücklich.

Motiviert zu diesem Ausflug haben ihn die beiden Spitex-Linth-Frauen Johanna Gmür und Livia Rüegg. Sie sind regelmässig bei Edgar Curty zu Hause im Einsatz und fanden es schade, dass der grosse Lakers-Fan nicht mehr aus dem Haus geht und so die Spiele nur am Fernsehen mitverfolgen kann. «Er schwärmte immer vom Hockey und wie gern er früher diese Matches live vor Ort verfolgte, wegen seiner Beeinträchtigung jetzt aber nicht mehr hingehen wolle. Es sei zu emotional und zu aufwändig. So kamen wir auf die Idee, ihn dabei zu begleiten», sagen die beiden Pflegefrauen.

Unterstützt wird dieser Einsatz durch das Zeitgeschenk, welches die Spitex Linth all ihren Mitarbeitenden zu Weihnachten machte. Neu stehen ihnen zwei Stunden pro Jahr zur Verfügung, die sie nutzen dürfen, um ihren Klientinnen und Klienten ausserhalb der Pflege eine kleine Freude zu machen. Während die Spitex Linth diese Momente den Mitarbeitenden als Arbeitszeit vergütet, wird sie der Kundschaft geschenkt. Es haben also beide etwas davon. 

Für Edgar Curty eine wunderbare Sache, für die er sich gerne einspannen lässt. Und weil die Lakers das ebenfalls toll finden, überraschen sie den Besucher am Schluss des Spiels noch mit einer besonderen Geste: Goalie Melvin Nyffeler, einer von Edgar Curtys Lieblingsspielern, begrüsst ihn persönlich neben dem Eis. «Dass ich das erleben darf, ist unbeschreiblich. Ich bin überglücklich und hoffe, dass die Spitex Linth vielen Menschen mit dem Zeitgeschenk eine Freude machen kann.» Dass die Lakers das Spiel gegen Bern mit 6:2 hoch gewinnen, macht den Abend für Edgar Curty perfekt.